Die Rückrunde in der Kreisklasse ist in vollem Gange. Auch der Winter hält immer noch Einzug in Deutschland. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Kanten-Klaus spürt die Verbindung häufiger als ihm lieb ist – bei Auswärtsspielen in den eiskalten Hallen der Gegner. Dabei sollte man doch meinen, dass man bei uns mit einem Hallensport auf der sicheren Seite ist – denkste! Klaus hat ganz eigene Strategien entwickelt, um sich und Material auf Temperatur zu bringen.
Hi Leute,
habt ihr schon mal drüber nachgedacht, warum ihr eigentlich mit dem Tischtennissport angefangen habt? War's die Dynamik, die Faszination an der Rotation und Schnelligkeit des Balls oder war es
einfach nur Jan-Ove Waldner? Spielten vielleicht aber auch die durchaus angenehmen klimatischen Rahmenbedingungen der Hallensportart Tischtennis eine gewisse Rolle?
Ich muss sagen, damals als Jugendlicher waren für mich die Hallentemperaturen kein ausschlaggebender Grund, um mit Tischtennis anzufangen. Heute im fortgeschrittenen Alter hätte ich keinen Bock
mehr, mir auf irgendeinem gefrorenen Fußballplatz die Knochen zu ruinieren. Dann schon lieber im Warmen den Tischtennisball übers Netz schlagen. Jetzt könnt ihr mich „Warmduscher“ nennen, aber
dazu später mehr. Denn warme Hallen sind in der Kreisklasse oft nur Theorie.
Vor zwei Wochen sind wir bei Schnee und Minusgraden zum Auswärtsspiel gefahren. Beim Betreten der Halle war schnell klar, dass es schon einen sehr heißen Kampf am Tisch geben müsste, um die
Temperatur in der Halle irgendwie auf ein halbwegs erträgliches Level zu bekommen. Bei der Begrüßung verkündete der Gastgeber dann auch fröhlich, dass die Wettspielordnung des WTTV eine
Mindesttemperatur von 10 Grad Celsius vorsieht und in der Halle stolze 12,5 Grad erreicht seien. Toll, Glückwunsch!
Tja, was tun, um auf Temperatur zu kommen? Schnaps hatten wir keinen und das würde evtl. ja auch unter unerlaubtes Doping fallen...also ab in die Kabine und Winterjacken und Schals anlegen (die
Raucher gingen raus, um sich vor der Tür aufzuwärmen).
Aber nicht nur der Mensch hatte mit den Temperaturen zu kämpfen, auch das Material spielte sich bei 12,5 Grad irgendwie anders. Da wurde der Schläger vor dem Match kurzerhand für ein paar Minuten
in die Hose gesteckt (vorne versteht sich, da ist wärmer) oder angehaucht, um die Beläge auf Temperatur zu bringen. Der Gegner versuchte die Kälte durch erhöhte Energiezufuhr in Form von
Mettwürstchen zu kompensieren. Eingebracht hat's ihm nichts, außer einen schönen Mett-Zwiebel-Atem, von dem wir uns aber nicht haben irritieren lassen. Gott sei Dank hatten wir die Punkte recht
zügig eingetütet und machten uns schnell auf den Weg Richtung heißer Dusche.
Und jetzt kommen wir zum Thema Warmduscher. Und eigentlich hätte uns klar sein müssen, dass in einer Halle ohne Heizung kein warmes Wasser zu erwarten ist. So war's dann auch und während die
meisten von uns nur die Schuhe wechselten, mussten zwei Kollegen ihre Männlichkeit beweisen und marschierten entschlossen zur Körperpflege. Voller Respekt blickten wir ihnen hinterher! Mit dem
Respekt war es dann schnell vorbei, als wir ihre Schulmädchen-Schreie aus der kalten Dusche hörten...da trage ich gerne den Titel Warmduscher.
Aber was lernen wir jetzt daraus? In der Kreisklasse ist es nie verkehrt ein dickes Paar Socken oder nen Flachmann auf Tasche zu haben.
Bis bald Euer Warmduscher Kanten-Klaus
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